Freitag, 25. Januar 2013

Was sind eigentlich Case Studies?

 

Ein kleiner Einblick in unsere Arbeit

 

In den vergangenen Wochen haben wir über alle Bewohner des Altenheimes sogenannte "Case Studies" verfasst.
Diese erzählen die Lebensgeschichten der Bewohner unter dem speziellen Aspekt, welchen Einfluss das neu eröffnete Altersheim auf ihr Leben hat.
Wir haben die Menschen (mithilfe eines Übersetzers) über ihr Leben befragt und diese Informationen dann auf Englisch zusammengefasst.
Diese Berichte werden dann alle in einem Buch über das Heim veröffentlicht.
Teilweise sind diese Geschichten wirklich krass und man stellt sich die Frage, wie viel ein einzelner Mensch in seinem Leben erleben und verkraften kann.
Es wird einem mal wieder bewusst, dass wir in einer ganz anderen Welt geboren und aufgewachsen sind.

Wir haben den größten Respekt vor den Lebensgeschichten dieser Menschen.
Hier eine Biographie, die uns besonders bewegt hat:




Mandange Chinnammi 

Is a woman of approximately 70 years who was born in Pedamerangi. At the age of 15 she had to marry her cousin and get pregnant. She gave birth to two sons but both of them died some months after birth. Her husband also died really quick after their marriage because of Tuberculosis. Since that time she has  no support of any family members or relatives. She is living in a small house build by herself after her husband died. It is in a really bad condition, made of wood and old clothes without electricity and water. When she was younger, she earned some money by building houses, but the last five years she did some labor work. She suffers from a really high blood pressure (BP) which is the cause she often feels weak and has headaches. This health problems caused her accident last year. While doing her work, she fell to the ground and broke her nose. Because of her financial situation, she was not able to go to a hospital for medical treatment, so she still has a small hole above her nose and is not able to work any more.
From the government she gets 200 Rupees retirement pension. Furthermore she gets some support from the people living in the village. To life her live without starving she needs to sweep and work in some households. In return she gets some food from the house owners.
In addition, her eyes are really bad. She can't see properly and since the last few months she is completely blind. In our eye-camp on December the 7th the “Sightsavers” offered her a free operation in Visakhapatnam. Since that day, she is able to see again.
Her feelings about the home for old people are really positive as she depends on this institution. She can talk about all her problems and needs to the other members which is really good for her mind and soul. She also enjoys to get some snacks and chai tea everyday.
In her whole life she had to deal with many different problems.
Her family, especially her father, was really violent and aggressive towards her, and she did not have luck with her husband and her children .
At some point in her life she had the feeling god does not like her.
She also felt like she had no luck in her whole life – until now!
This home for old people is the first time she thanks god for her life.
It´s the first time she gets that much support from others, for example the health check up's, the eye- camps and our transport to the hospital where she got treated to reduce her BP.
All of this made her really happy and she is very thankful to have this opportunity in her life now.









Freitag, 18. Januar 2013

Happy Pongal

Hyderabad wir kommen!!

 

 

"Makar Sankranti" oder auch "Pongal" ist hier in Andrah Pradesh eines der wichtigsten Feste im Jahr.
Dieses hinduistische Festival ist hier in unserer Region mit dem Erntedankfest zu vergleichen. In anderen Teilen Indiens wird dieses Fest aus anderen Gründen sowie auf unterschiedliche Weise gefeiert.
In unserer Gegend ist es Tradition, die komplette Familie mit neuer Kleidung einzudecken. Deshalb konnte man die Straßen von Parvathipuram kaum mehr betreten, da man vor lauter Menschen und Klamotten nichts mehr gesehen hat. 
Weil unser Office auf Grund dieses großen Ereignisses geschlossen hatte, haben wir uns auf den Weg nach Hyderabad, die Hauptstadt von Andrah Pradesh, gemacht.
Dort haben wir für drei Tage das Großstadt-Flair und alle Sehenswürdigkeiten genossen.





Das Charminar ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der ca. 6 Millionen Stadt. Die vier Minerette stehen im Zentrum des belebten arabischen Bazars, auf dem der hohe Muslimanteil der Stadt deutlich wird. Ca. 50% aller hier lebenden Menschen sollen muslimischen Glaubens sein.








Auf der anderen Seite ist Hyderabad eine sehr moderne Stadt, welche unter großem westlichen Einfluss steht. Deutlich wird dies durch die vielen shopping malls und den berühmten Stadtteil "Cyber-City" in welchem sich große westliche Firmen in riesigen, modernen Gebäuden ansiedeln.




Natürlich darf dort ein uns sehr bekanntes Restaurant nicht fehlen!





Ein weiteres Zeichen der Moderne stellt die "Ramoji Film City" da, in welcher sogenannte Bollywood Movies gedreht werden. Sie ist die größte der Welt, aber nicht so spektakulär wie wir sie uns vorgestellt haben.




Dieser riesen Turm zum Beispiel ist von innen hohl.





Ein weiteres Wahrzeichen dieser aufregenden Stadt ist die große Buddha-Statue im Hussain Sagar See. Dieser ist allerdings so unsauber, dass der Geruch das Vergnügen des Bootfahrens etwas beeinträchtigt.





Alles in allem ist Hyderabad eine Stadt der Kontraste, Moderne trifft auf alte Traditionen, Reichtum auf Armut, der muslimische Glauben auf den hinduistischen.


Samstag, 5. Januar 2013

Zwischenbilanz



Zu erst möchten wir euch allen ein Frohes Neues Jahr wünschen.
Für uns ging ein aufregendes und ereignisreiches Jahr zu Ende und nun starten wir in die zweite Hälfte unseres Freiwilligen Dienstes.
Dies ist der Anlass für unsere Zwischenbilanz.
Wir möchten erörtern, was wir bisher erreicht und geschafft haben und einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben für die verbleibende Zeit geben.

In den ersten vier Monaten ist ganz schön viel passiert, wir haben nicht nur die indische Kultur kennen und leben gelernt, sondern auch einige passende Aufgabenbereiche gefunden.

 

 

Altersheim 

 

Die Arbeit im Altersheim hat sich bisher sehr gelohnt und man kann schon nachhaltige Erfolge entdecken.


Unsere wöchentlichen "health check ups" fanden großen Anklang und waren für die Bewohner immer von großer Bedeutung.
Die Menschen, bei welchen wir über einen längeren Zeitraum einen kritischen Zustand beobachten konnten, haben wir in einer Sonderaktion ins Krankenhaus gefahren Nachdem sie Medikamente und eine entsprechende Behandlung erhalten haben, brachten wir sie wieder nach Hause.
Ebenso hat sich das von uns organisierte kleine  "eye camp" sehr gelohnt, einige alte Menschen haben Augentropfen und manche sogar eine Operation verschrieben bekommen.


Desweiteren gibt es nun häufiger eine warme Mahlzeit, die direkt vor Ort zubereitet und eingenommen wird.
Auf Grund der bestehenden Mangelernährung vieler Bewohner ist auch dies ein sehr wichtiger Aspekt.


Der von uns angelegte Garten wächst und gedeiht, trotz der winterlichen Dürre.

Unsere Pläne für die nächsten vier Monate:
  • Ein neuer Anstrich für das Altersheim
  • Ein neuer Zaun, damit die Kühe nicht die ganzen Pflanzen fressen
  • Case Studies über alle Bewohner
  • Verfassen und Veröffentlichen eines Buches über das Heim
 Zur Zeit laufen einige Verhandlungen mit Sponsoren, welche durch ihre Spenden viele weitere Projekte und vor allem die Versorgung mit Mahlzeiten finanzieren können.

Frauengruppe

 

In einem kleinen Village treffen wir uns jeden Donnerstag mit den dort lebenden Frauen und diskutieren über unterschiedliche Themen.

 Da das Interesse an lokalen Krankheiten und deren Behandlung sehr groß ist, werden wir nun jede Woche eine andere Krankheit vorstellen und erklären.

Unterricht

 

 


Bisher haben wir an zwei Schulen drei verschiedene Klassen unterrichtet.
Bei unserer 10. Klasse, welche bereits über gute Englischkentnisse verfügt, versuchen wir die Aussprache und die Ausdrucksweise zu verbessern.
Außerdem versuchen wir auch, den Schülern politische und gesellschaftliche Themen zu vermitteln und wichtige Diskussionen sowie die Meinungsbildung anzuregen.
Bei den jüngeren geht es vor allem um die Grundlagen und das bilden von Sätzen.


Im Februar werden wir mit den energiegeladenen Jungs aus der St. Johns High School noch etwas mehr Zeit verbringen.
Wir werden ihnen verschiedene Spiele lehren und sportliche Aktivitäten durchführen.

Krankenhaus 

 

Meine Tage im Krankenhaus werde ich für die zweite Hälfte leider etwas reduzieren müssen, da zu dieser Jahreszeit nur sehr wenige Patienten kommen.
Die Menschen müssen sehr viel auf den Feldern arbeiten, da gerade Erntezeit ist.
Deswegen können sie, selbst wenn sie krank sind, kein Krankenhaus aufsuchen.
Dennoch macht mir die Arbeit mit den Schwestern sehr viel Spaß und ich habe auch schon einige - nicht immer nur schöne - Dinge gesehen.
Am Ende meines Einsatzes werde ich aber noch mal detailiert über meine Erfahrungen in dem indischen Krankenhaus berichten.






Vision Center

 

 Die JKS unterhält zwei Vision Center (V.C.) in Bobbili und Parvathipuram. Sie wurden vor einigen Jahren eingerichtet und werden finanziell durch die Sightsavers unterstützt.

Das V.C. Bobbili ist sehr einfach gehalten, verfügt aber über eine recht gute Austattung.
Das Angebot des V.C. richtet sich vor allem an die Ärmsten. Für nur 20 Rupien kann man seine Augen kontrollieren und sich beraten lassen. Auch Brillen sind sehr günstig zu erwerben.
Viele Plakate im V.C. klären über den Aufbau des Auges, sowie über die verschiedenen Augenkrankheiten auf. Auf Grund des Vitamin A Mangels haben sehr viele Inder Probleme mit den Augen, für diese ist das V.C. eine sehr wichtige Anlaufstelle.


Da viele Patienten an grauem Star erkrankt sind, gibt es die Möglichkeit sie in einer Augenklinik in Vishakapatnam umsonst operieren zu lassen. Da für viele sogar die Busfahrt nicht finanzierbar ist, werden je nach Bedarf auch Busse gestellt.


Die Einnahmen des V.C. kommen im Fall von Bobbili dem St. Joseph's Hospital zu Gute.
Durch die Arbeit des V.C. und der monatlich statt findenden "eye- camps" in verschiedenen Dörfern ist eine gute Augenversorgung für eine breite Masse möglich.

Da das Sightsavers Projekt mit der JKS am 31. Dezember 2012 ausgelaufen ist, wird die Weiterführung des V.C. erst mit der Bewilligung eines neuen Projektes wieder regelmäßig statt finden.
Für die Menschen die in meiner Zeit in das V.C.  gekommen sind, war die Hilfe sehr wichtig und ich hoffe das bald wieder die nötigen Mittel bereit stehen!


  Weitere Pläne

 

In der noch verbleibenden Zeit haben wir noch folgende Pläne:
  • Film über das Leben behinderter Menschen in Indien drehen
  • Film über das Leben der Frauen im Tribal Village drehen
  • Andere Teile Indiens zu entdecken
  • Sport machen!

Los gehts.......